Am Sonntagmorgen ging Juili meist von Brandegg zur Alp Chlister , eine Alp mit vier Alphütten. Dort traf er befreundete Älpler und sie gingen dann gemeinsam nach Älggi zur Sonntagsmesse ca. 3.5 km / eine gute Stunde Wanderzeit Brandegg 1665 ü.M. - Chlister 1830 ü.M. - Älggi 1635 ü.M.
Obere Brandegg /   1665  ü.M.   Juilis Alphütte
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Die oberer Brandegghütte In der äusserst einfach eingerichteten Alphütte genügte eine offene Feuergrube und ein Tisch, an der Wand befestigt. Auf der Feuergrube wurde das einfache Essen zubereitet. (z.B. Magronen, Kartoffeln, Polenta, teils Trockenwürste, Käse, selten auch selbst eingemachte Fleischkonserven). Das Wasser holte man draussen am Trog. Wenn man ins Tal runter musste, oder nach Älggi ging, gab es auch mal wieder frisches Brot. Im hinteren Stall war Platz für gut 20 Rinder, links im „Zugaden“ (Anbau) waren Kälber und auch Geissen, deren Milch war willkommen für die einfache Verpflegung. Das Gelände der oberen Brandegg ist sehr „abheltig“ (steiler Abhang). Das Bild zeigt eindrücklich die Steilheit dieser Alp. Das bedeutete, dass das „Alpwerchen“ alles andere als einfach war. Dazu gehörte das Hagen, das Holzen, das Heuen, alles im steilen Gelände. Ziegen melken, Vieh besorgen usw, all diese Arbeiten auch bei garstigem Bergwetter, bei Blitz, Donner und Sturm. Für die Beleuchtung sorgte eine Petroleumlampe. Oben im kleinen, niedrigen „Läubeli“ war das Nachtlager, und wie es damals üblich war, eine „Britsche mit Sträiwi“. (Holzboden mit Stroh od. Bergheu). An einem Nagel hingen die „besseren“ Kleider für den sonntäglichen Besuch der Messe im Älggi. Jeden Abend, wenn das Tagewerk vollbracht war, nahm Juili die Folle (hölzerner Milchtrichter) und liess den Betruf über die Alp ertönen. Er dankte damit Gott und bat ihn um den Schutz für Mensch und Vieh auf dieser Alp. Es wird erzählt, dass die Lungerer Älpler, auf der gegenüber liegenden Seite des „Kleinen Melchtals“, bei günstigem Wetter hören konnten, wenn Juili Stockmann gejodelt und gesungen hat.
die Brandegghütte zur Zeit von Stockmanns Älperleben
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der Unterwaldner Naturjuiz